© Michael Berres

St. Severinus Wenden

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Mitten im Dorf, weithin sichtbar, findet man die St. Severinus-Pfarrkirche. Bereits 1179 wurde urkundlich eine Kapelle in Wenden erwähnt, ebenso in einer Urkunde von 1308. Die Vorgängerkirche wird um 1350 gebaut worden sein, deren Grundmauern während der Renovierung 1987-88 teilweise freigelegt wurden. 1714 brannten Kirche und Dorf fast vollständig ab, da aber die Grundmauern der Kirche noch standen, wurde sofort ein neues Dach aufgelegt. Die Schäden waren bis 1718 soweit behoben, dazu gehörten: Reparatur der Altäre, neue Bänke, neue Glocken und eine neue Orgel. Da diese „ältere“ Kirche für das gesamte Kirchspiel zu klein wurde, sind ab 1725 Pläne und Geldsammlungen für eine größere Kirche in den Akten vermerkt.Peter Johann Schlösser, vorher Schulvikar und später Pastor, ließ 1745 den in Friesenhagen tätigen Baumeister Franz Beyer, einen Tiroler, nach Wenden rufen, um mit ihm die Baupläne auszuhandeln, die noch heute im Pfarrarchiv abgeheftet sind.

Zwischen 1749 und 1751 wurde die jetzige Kirche um die alte herumgebaut. Die alte Kirche blieb für den Gottesdienst in Gebrauch. erst als das Bruchsteingewölbe der neuen Kirche fertig war, wurde die alte abgebrochen. Mit deren Steinen wurde dann der Chorraum gemauert, das Holz wurde im Dachstuhl eingearbeitet. Die vorher ausgebauten Altäre, die Orgel, die Figuren und Bilder wurden in gleicher oder überholter Form in die neue Kirche übernommen. Ein späterer Pastor bezifferte die Baukosten auf 5.871 Thaler. (Ein Thaler= Arbeitsentgelt für 9 Arbeitstage)

Der Hochaltar

Der Hochaltar wurde, wie die anderen Altäre auch, um 1618 in der Vorgängerkirche „aufgerichtet“. Planer und Gestalter war der Künstler Heinrich Strotmann, der 1614 nach Arnsberg geheiratet hatte. Der Altartisch ist aus Bruchsteinen gemauert und mit Grabplatten aus der Vorgängerkirche abgedeckt. In der Senkrechten sieht man den Stahltabernakel, darüber den Aussetzungstabernakel, nach oben schließt der Aussetzungsraum mit einer Muschel ab. In der Waagerechten stehen sechs Heiligenfiguren, vier gehören zum ursprünglichen Aufbau, die beiden äußeren wurden 1732 von Nicolaus Düringer in Wenden geschnitzt und eingereiht.

Der Triumphbogen

Wie akkurat schon damals gearbeitet wurde, zeigt die Gestaltung des Triumphbogens. Während der Renovierung zeigte sich, dass die Saiten der Instrumente nicht etwa aufgemalt, sondern richtig bespannt waren.

Der Pfarrpatron

Der hl. Severinus wurde im Jahre 346 auf einer Kölner Synode von Klerus und Volk zum Bischof gewählt. Er führte ein heiligmäßiges Leben, war seiner Kirche in Köln ein tatkräftiger Hirte und starb im Jahre 418. Nach seinem Tod wurde er in Köln als Heiliger verehrt. Das Stift St.Severin zu Köln hat nach einer Urkunde von 1179 das Besetzungsrecht für das Kirchspiel Wenden ausgeübt, das bis1803 erhalten blieb. Ab 1803 wurde die Gemeinde (Kirchspiel) Wenden Hessen-Nassau und ab 1816 Preußen zugewiesen.

Die Kanzel

Pastor Peter Schlößer hatte 1752 die alte Kanzel in die neue Kirche übernommen. Sie wirkte aber so klein, daß er 1752 in Zusammenarbeit von Johann Theodor Düringer aus Hadamar und dem einheimischen Schreinermeister Weßel aus Wenden eine neue in Auftrag gab. Von Düringer stammen die vier Platten mit den Evangelisten, die Darstellung des fischenden Petrus mit seinem Fischsack und das reichgeschmückte „Auge Gottes“ unter dem Schalldeckel. Kanzelaufgang und der reich verkröpfte Deckel mit Ranken, zwei Putten und mit Kreuz, Anker und flammenden Herzen wurde von beiden entworfen und von Meister Weßel gefertigt.

Die Orgel

Die Orgel hat 1755 der Orgelbaumeister Bartholomäus Boos aus Koblenz aufgerichtet, wobei er nach Möglichkeit die Teile der alten Orgel in das neue Orgelwerk übernehmen und einbauen mußte. Heute hat die Orgel 1872 klingende Pfeifen aus Holz oder Metall. Die längste Pfeife mißt 4,37 m, die kürzeste 12mm. Die Orgel hat 26 Register, die sich auf 2 Manuale und 1 Pedalwerk aufteilen. Das Orgelgehäuse haben einheimische Schreiner unter Leitung von Meister Ferdinand Stracke aus Ottfingen gefertigt. An der Empore stehen die aus der alten Kirche übernommenen 12 Apostel und in der Mitte der Salvator(Erlöser), die um die Zeit von 1670-1675 angeschaft wurden.

Der Taufstein

Aus der ersten Kirche (Kapelle) stammt noch der 6-eckige Taufstein, der unter der Orgelempore steht und in dessen Deckel heute Weihwasser gespendet wird, das uns an unsere Taufe erinnert.

Im Turmdurchgang hängen alte Tafelbilder mit der
Darstellung der 4 Hochfeste:
Weihnachten – Ostern – Pfingsten – Mariae Himmelfahrt
Mariae Himmelfahrt war seit alter Zeit das
Wendener Kichweihfest = Wendener Kirmes

Die Bilder hat Heinrich Strotmann um 1620 in Arnsberg gemalt.

Interessenten, die sich die Kirche zeigen lassen möchten, können sich mit dem Pfarrbüro
Steckebahn 3
57482 Wenden
Tel: 02762-4000200
in Verbindung setzen.

Selbstverständlich kann eine komplette Kirchenbsichtigung, die auf Wunsch bis hinauf in den Glockenstuhl und ins Dachgewölbe führt, auch per E-Mail angefragt werden.

Daten: Pfarrarchiv Wenden, Übersetzung aus dem Lateinischen: Karl Jung

Kontakt
027624000200
pfarrbuero@pv-wendener-land.de
Notfall- / Todesfalltelefon: 015111775506
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