© Michael Berres

St. Kunibertus Hünsborn

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Die St. Kunibertus Pfarrkirche ist in mehreren Abschnitten von 1920 – 1955 auf dem Platz gebaut und erweitert worden, auf dem schon seit Jahrhunderten eine Kapelle stand. Die folgende Skizze gibt dazu einen Überblick. Es entstand ein einheitlicher, dem barocken Stil nachempfundener Sakralbau mit hellem Außenputz und beschieferten Satteldach. Die Zwiebelhaube des westlichen Dachreiters und auch die Kugel des großen Turmes mit der Laterne tragen Kupferbleche. Die Innenausstattung stammt zum größten Teil aus den vierziger und fünfziger Jahren.

Die Altäre wurden 1984 renoviert. Beim Betreten des Gotteshauses wird das Auge sogleich von den reich ausgestatteten Altären angezogen. Ihre jetzige Form erhielten die Aufbauten im Jahr 1984 durch den Düsseldorfer Künstler Dietrich Seidel. Er gestaltetet am Altartisch auch den edel geformten Pelikan, ein Sinnbild für den sich aufopfernden Christus. Wenn Sie sich auch die Randverzierungen der Altäre genauer ansehen, werden Sie einige symbolische und szenische Darstellungen der Heilsgeschichte erkennen. Insgesamt zeigt sich St. Kunibertus reich an zeichenhaften Hinweisen. Dazu zählen die Attribute der Heiligen ebenso wie die durstigen Hirsche im Fenster der Sakristei oder die Taube des Heiligen Geistes und das Einhorn im Bischofsstab des heiligen Sturmius.

Mit dem Wetterhahn auf dem Zwiebelturm lassen sich 29 Darstellungen von Tieren in unserer Kirche finden. Einige Kunstwerke müssen besonders hervorgehoben werden: Im linken Seitenschiff hängt als 12. Kreuzwegstation ein Bild des sich aufopfernden Christus. „Der Tod wird nicht nur erlitten, er wird vollbracht“, lautet die Aussage von Prof. Heinrich Fries. Genau dies wollte der Maler darstellen. Jesus Christus stirbt nicht nur für sich, er stirbt für uns. Christus erlöst uns durch das Blut, das aus den heiligen fünf Wunden strömt. Nach der Inschrift stammt das Bild aus dem Jahre 1687. Wie es in unsere Kirche gelangte, ist bis zum heutigen Zeitpunkt noch ungeklärt. Ebenso unsicher ist die Herkunft unseres wohl kostbarsten Schatzes: Des Triumphkreuzes über dem Hochaltar. Es ist eine spätgotische Arbeit, wohl aus der Zeit kurz vor 1500 und zeigt bedeutende Ausmaße: 2,25 m x 2,15 m. Solche großen Kreuze hingen früher in dem zwischen Mittelschiff und Chorraum errichteten Bogen – dem Triumphbogen. Ergebung nach durchlittener Qual zeigt das brechende Auge des Gekreuzigten. Zugleich fühlt sich der Betrachter von einem liebevollen Blick umfangen, der ihm sagt: „Ich sterbe, damit Du lebst!“ Am Hochaltar stehen Maria und Johannes unter dem Kreuz, etwas entfernt Petrus und Paulus. Diese Figuren wurden zu Beginn des 2. Weltkrieges in Oberammergau für unsere Kirche geschnitzt. Im Kirchenraum befinden sich noch weitere Heiligenfiguren. Maria, Josef, Cäcilia, Agnes, Theresia von Lisieux, Johannes der Täufer, Franz Xaver und Liborius. Die Figuren der Evangelisten, welche die Kanzel schmücken, gehörten ursprünglich zu einem hölzernen Predigtstuhl. Sie sind von ungewöhnlicher Lebendigkeit und stammen aus der Zeit um 1660. Sie kamen aus der Pfarrkirche Gernrode im Eichsfeld 1935 zu uns.

Die Pieta dürfen wir voller Stolz anführen. Maria klagt um ihren Sohn und ist zugleich Trösterin der Betrübten. Mehrere Jahre hatte sie ihren Platz im rechten Mittelschiff vor dem Buch mit den Namen der Kriegstoten unserer Pfarrei. Seit 1998 ist sie Mittelpunkt der Marienkapelle unserer Kirche. Der Überlieferung zufolge stammt die Pieta aus der Schloßkapelle zu Junkernhees, lag dort später lange Jahre auf dem Heuboden und wurde von Hünsborner Männern für einen Taler erworben. Sie wurde im Spätbarock, etwa um 1750, wahrscheinlich von Joh. Theodor Düringer, geschnitzt. Hinter dem Krieger-Gedenkbuche hängt heute das Bild der der Muttergottes von der immerwährenden Hilfe. Aufschluß über die Bauzeit des Altarraumes (1952 – 1954) geben die dortigen Fenster. Zwei zeigen die Wappen von Papst Pius XII. und von Erzbischof Lorenz Jaeger. Ein anderes Fenster weist hin auf das zu Allerheiligen 1950 verkündete Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel. Diese Glaubensgeheimnis wurde auch in dem erst 1990 geschaffenen Deckengemälde durch den Künstler Adalbert Luca aus Troisdorf liebevoll dargestellt. Die Kirchenorgel wurde von der Firma Stockmann zu Werl in 33 Registern aus 2222 Pfeifen aufgebaut und am 7. Juli 1991 eingeweiht.

Zu erwähnen bleibt auch die 1987 erstmals aufgestellte neue Weihnachtskrippe der Pfarrgemeinde. Diese ist ein Werk des Oberammergauer Künstlers Karl Führler. Jede Figur ist ein Kunstwerk für sich und eine Huldigung an das Kind in der Krippe. 1998 erhielt die Krippe ein westfälisches Ambiente und steht seitdem in der Weihnachtszeit am Josefsaltar im rechten Seitenflügel. Wer kennt es nicht, das Wahrzeichen unseres Ortes, den etwa 40 m hohen Kirchturm mit der doppelten Zwiebelhaube. Er verkörpert gleichsam die Freude und den Stolz der Hünsborner Gläubigen und des früheren Pfarrers Josef Beule über die vollzogene Umwandlung der Pfarrvikarie in eine Pfarrei am 8.9.1949. Dieser Turm ist als Richtungsweiser in die Flugkarten eingezeichnet. Auch uns will er durch die fünf Glocken zum Gotteshaus rufen und mit seiner Kreuzspitze den Weg zum Himmel weisen. Möge es ihm gelingen!

 

30.8.1991, Albert Stahl

Das Patronatsfest des Hl. Kunibert ist am 12. November; Ortspatronin ist Maria Magdalena am 22. Juli.

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